bahnhof
münster
campus
café
uni
bibliothek
arkaden
café
beobachtungen zu
öffentlichen räumen
Benja und Jojo: wochentags, mittags
- personen: reisende, personen ohne obdach, sicherheitspersonal, passanten, promoter:innen, jedes alter und verschiedene soziale schichten, sehr durchmischt
- medien: computer, zeitungen, bücher, handys, freies wlan für alle (bundesdurchschnitt 12% der bahnhöfe)
- öffentlichkeit: privatheit im öffentlichen raum, keine klare trennung, vermeidung von kontakt, keine öffnungs-/schließzeiten (immer zugänglich), kein safe space (kriminalität)
- soziale protokolle: leise sein bei einer durchsage, aussteigende leute durchlassen, aufstehen für andere, dominanz des sicherheitspersonas, gemeinsames aufregen über verspätung oder laute menschen
-> zug vs. bahnhofsbereich: lautstärke unterschied, zug gilt als privater (laute telefonate und gespräche unerwünscht)
- kommunikation: durchsagen an reisende, sehr anonymer raum, leute, personen, die nach geld fragen, ticketkontrolle
- inklusion oder ausgrenzung: inklusive beschriftung, vorwurfsvolle blicke bei husten, telefonaten, gleiswechsel nicht unbedingt barrierefrei (gleiswechsel helfer:innen), leitstreifen für blinde menschen, rassistische kontrollen
- barrierefreiheit: 2021 waren 81% der bahnhöfe stufenfrei
- rechtliche regelungen: bahnhöfe = öffentlichen sache zur nutzung für alle bürger:innen, verkehrsstationen gehören den eisenbahninfrastrukturunternehmen (DB station & service oder nicht bundeseigenen bahnen (NE), empfangsgebäude gehören DB, NE-bahnen oder kommunen, investor:innen und vereinen. Deutsche Bahn AG besaß 2021 im vergleich zu 1999 nur noch 683 von damals 3507 bahnhofs- und empfangsgebäuden. der bund ist für die instandhaltung der bahnhöfe nicht zuständig, bahnreform 1994 zu wirtschaftlichem unternehmen
- db hausordnung: keine gefärdung und störung anderer, kein betreten der gleise, rauchen außerhalb raucherbereich, übermäßiger alkoholkonsum, sitzen auf boden, füttern von vögeln, öffentliche versammlungen, auftritte und werbung ohne absprache, kein drängeln, auf treppe rechts stehen etc.
-> videoüberwachung, strafgeld von 60€ für beschädigungen, hausverbot oder strafrechtliche folgen für verstöße
quellen: https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/infrastruktur/bahnhoefe/#header4
https://www.deutschebahn.com/resource/blob/6845616/eeea830904aee3a3a71c9a49b82d4834/hausordnung-data.pdf
Emma: mittwoch mittags
- personen: studierende (anfang bis ende 20), ältere menschen stechen raus, gym nutzer:innen, studierende, die dort wohne, baristas
- medien: laptop, arbeitend oder lernend mit kopfhörern
- öffentlichkeit: kein konsumzwang, studierendenöffentlichkeit (lernen und angebot: protein shakes, kein konsumzwang, möbel verschieben, regionales, veganes angebot, hafermilch)
-> "theroretisch für alle", aber soziale norm des ausschlusses von älteren personen und professor:innen
- soziale protokolle: offenes café am campus gym, verstellbare stühle und tische im außenbereich, lernen, sozialisieren
- kommunikation: face2face kommunikation, mit fremden menschen am tisch, gemischt, englisch mit erasmus studierenden, verschiedene sprachen (griechisch)
- inklusion oder ausgrenzung: preise für studierende angepasst, innenbereich barrierefrei durch eingangsbereich, parkplätze und toiletten, außenbereich matschige wiese (nicht barrierefrei), laute partymusik, ausgrenzung von nicht studierenden personen
- regelungen: öffnungszeiten hängen von universität ab, baristas selber studierende
Julia und Lara: mittwoch mittags
- personen: ältere menschen, passanten oft in eile und jüngerfamilien und paare, security mitarbeiter:innen, kelner:innen (berufsalltag)
- medien: niemand mit buch oder zeitung, kostenloses wlan, handyladestationen
- öffentlichkeit: marktplatz-atmosphäre, kein geschlossener raum, nicht wirklich privat, unruhiger raum, laut, kreativer raum (person zeichnet), einkaufszentrum als öffentlicher raum, indem alles unter einem dach ist
-> „privatisierung“: private räume wie malls und passagen übernehmen zunehmend funktionen des öffentlichen raumes (https://joergo.de/oeffraum/)
- soziale protokolle: konsum/- bestellzwang, kurze gespräche zum informationsaustausc, ausschließende körpersprache
- kommunikation: face2face, passanten (mission, keine interaktion, ausweichend), treffen mit freund*innen und austausch
- inklusion oder ausgrenzung: barrierefreie toiletten, aufzug und parkplätze, wickelraum, menschen können hausverbot bekommen/verwiesen werden
- regelungen: videoüberwachung und sicherheitspersonal
Isabel: donnerstag mittags
- personen: studierende, duzierende, mitarbeitende der bibliothek, erstis und jura studierende fallen auf,
mitarbeitende unterbrechen den space von kleingruppen (störung)
- medien: laptops, tablets, handys, bücher
- öffentlichkeit: universtitäre öffentlichkeit, raum für bildung und recherche, teilhabe als zugang zu wissen,
austausch mit anderen
- soziale protokolle: stille, unwohles gefühl vom "elefanten im porzellanladen" durch angespannte stimmung
- kommunikation: leise und höflich, face2face
- inklusion oder ausgrenzung: nicht immer barrierefrei, aufzug funktioniert nicht immer, bücher teils nur mit leiter
erreichbar, ressourcen nur für menschen mit studi/bib ausweis zugänglich, überfordernd für externe/erstis
- regelungen: öffnungszeiten an universität angepasst, ruhe
- wer ist in welcher rolle?
- könnt ihr momente der ausgrenzung feststellen?
- wie fühlt ihr euch an diesem ort?
- welche formen von interaktion/kommunikation finden statt?
- wie wird öffentlichkeit hergestellt?
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bahnhof_M%C3%BCnster_%28Westf%29_Hbf_1910030911.jpg
https://pixabay.com/de/photos/mall-einkaufszentrum-mittelpunkt-1823769/
https://www.uni-muenster.de/Kowi/institut/index.html
„An Orten wie Bahnhöfen und Wartesälen, wo sich tausende von individuellen Reisewegen kreuzen, wo sich die Schritte verlieren, wo zufällige Begegnung stattfinden kann, dort kann man noch flüchtig spüren, das Gefühl, dass man die Dinge nur „kommen lassen“ muss.“ (Auge´ 1994, S. 9)
"In den Carées und Centern herrschen dagegen nahezu paradiesische Zustände. Keine Punks, keine Prospektverteiler, kein Schmutz, kein Regen. Aber eben auch keine politische Meinungsäußerung." (https://joergo.de/oeffraum/)
impressum
isabel reitz
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